Mit einer konstanten Leistung und überzeugenden Vorstellung konnten Mario Tump und Benni "TheBoneHead" Schröder das international hochwertig besetzte 12h-Rennen in Spa-Francochamps gewinnen. Mit ihrem Ferrai 548 konnte Mario von Startplatz 4 aus direkt vorne auf die Führung lauern. Zunächst setzte sich der Polesitter von P1 auf Camaro an der Spitze etwas ab, aber schon in der frühen Phase des Rennens konnte sich unser Team in Runde 47 an die Spitze setzen und fuhr P1 souverän und ohne nennenswerte Zwischenfälle über die Ziellinie.
Weniger gut lief es für den zweitstartenden Porsche Nr. 911 mit Seb und Robert, die leider einige Zwischenfälle und auch etwas Pech hatten, als zum Beispiel die Lichtpflicht bei Dämmerung offenbar nicht reportet wurde und so zu einer kurzfristigen Disqualifikation führte. Man mühte sich teilweise um P13 rum und musste sogar den unterklassigen Flat6-Porsche hinterherhecheln, konnten am Ende aber P9 erreichen.
Ich musste mit unserem Porsche Nr. 27 mit "Blitzbote" Bernd zusammen um zwei Plätze auf P11 strafversetzt (Zeiteinsparung durch ESC im Quali) starten, konnte am Start aber ein paar Plätze gutmachen und fuhr einige Zeit zwischen P3 und 6. Wir haben ein klasse Setup erarbeitet und der Porsche lief in nahezu jeder Situation wie auf Schienen, selbst, als die Frames unter dämmerigen Lichtbedingungen etwas einbrachen und die Darstellung etwas lagte. Über die Distanz stellte sich heraus, dass wir nicht ganz die Pace haben wie die Top-Fahrer, die zum Teil aus Ligen oder aus der P1-Driving-Academy kommen. Dass wir am Ende auf P7 einliefen war einer konstanten Leistung ohne größere Zwischenfälle geschuldet. Wir haben vereinzelt mal kleinere Karosserieschäden reparieren lassen müssen, dadurch aber kaum 2min über die 12h in der Box verloren.
Ebenso strafversetzt startete der SLS von P10, musste aber in den ersten beiden Stunden ein wenig abreißen lassen und konnte nach vorne nicht angreifen. Am Ende wurde es leider nur P12.
Eine wenig positive Startsituation hatten wir auf den beiden BMW 1er Touringfahrzeugen. Die letzten beiden Startplätze des Gesamtstarterfeldes und damit auch der fünf Autos umfassenden Klassenwertung mit einem Rückstand von 2,5 und 3 Sekunden las sich nicht so dolle. Über die Renndistanz hatten wir auch einige Zwischenfälle und reichlich Zeitverlust durch Reparaturen. Teilweise durch individuelle Fehler, zum anderen waren die Überrundungssituationen heikel und durch die hohe Schlagzahl fast systembedingt. Am Ende stellte sich heraus, dass es aber nicht nur ein Rennwettbewerb ist, sondern auch der Vergleich der Zwischenfälle einen hohen Anteil am Rennergebnis haben würde. So erarbeitete sich der führende der Klasse am Ende einen Vorsprung von glaube ich 6 Runden, gefolgt aber von unserem ersten Tourer auf dem "scotsman" Mike Frenz hauptamtlich unterwegs war. Er wurde unterstützt durch Fahrer der anderen GT3, der andere Tourer war sogar komplett aus Parallelfahrern organisiert. Während Mike´s BMW über das Rennen hinweg konstant nach vorne fuhr und bereits in Runde 40 auf Rang 2 der Klasse lag, ging es für den anderen gegen Mitte des Rennens erstmal in die andere Richtung und man war nur nicht letzter, weil sich der schweinchen-rosa-farbene 1er bereits sehr früh aus mir nicht bekannten Gründen auf dem letzten Platz manifestierte. Ich selbst tat mich mit dem Auto sehr schwer und konnte keine guten Rundenzeiten fahren, konnte nur versuchen, nicht durch unnötige Fehler Zeit zusätzlich zu verlieren. Als ich anderthalb Stunden vor Ende vom Porsche in den BMW umsteigen musste lagen wir ohne Perspektive knapp 140 Sekunden hinter dem im Quali schnellsten BMW vom Team Blockiverse und Benni gab mir beim letzten Wechsel auf diesem Auto die Gap´s nach vorne und hinten durch. Ich habe das mit einer großen Portion Gleichgültigkeit zur Kenntnis genommen, weil es nach schon 8h persönlicher Fahrzeit zum langweiligsten Teil der Veranstaltung zu werden drohte. Doch plötzlich Schlug der Blitz ein, 100000 Volt, der Puls war wieder da und ich wieder hellwach - der Unerreichbare vor uns schien ein Problem zu haben, näherte sich schlagartig an und wenig später konnte ich an ihm vorbei fahren, als er in der Box stand. Sein Aufenthalt dort war so lang, dass er eine Runde später in Sichtweite und nur wenige Sekunden vor mir aus der Box fuhr und so doch tatsächlich noch ein Mal unerwartet eine kleine Perspektive entstand. Wobei, -Peter van Gehlen, DER Dominator und Polefahrer in der Wertung, und ich, der größte Anti-Fan des 1er´s, sollen uns um 1Uhr nachts um einen Platz um P20 herum batteln
DOCH, -was ein Wahnsinn! Bis auf eine Sekunde kam ich mal ran, aber das Pech saß in meinem Auto, immer wieder kamen schnelle Autos zum Überrunden an den ungünstigsten Stellen, sodass der Puffer immer wieder schnell bei 3 bis 5 Sekunden wuchs. Ich wollte einerseits keinen Crash riskieren, andererseits gab es nach hinten aber nichts zu verlieren, sodass ich mir über Reifen, Drifts und Überfahren keine Sorgen mehr machte und es irgendwann dann doch nochmal schaffte, in Schlagdistanz zu kommen. Auf der Kammel-Geraden war es dann so weit, mein BMW hatte mit 222km/h Topspeed erreicht und ich konnte rechts am Konkurrent vorbeifahren. Möglicherweise stand ihm die volle Leistung nicht mehr zur Verfügung durch seinen vorherigen Einschlag. Kurz später entglitt mir die ungewohnte Situation mit ihm im Rückspiegel und in der letzten Schikane vor der Ziellinie musste ich das Heck einfangen, sodass er wieder durchschlüpfen konnte. Mein Zeitverlust hielt sich allerdings in Grenzen, sodass sich das Ganze eine Runde später genauso abspielte, nur dass ich den gleichen Fehler nicht nochmal machte und die letzten beiden Runden mit 0,4 Sekunden Vorsprung für mich entscheiden konnte. So gab es für mich ein versöhnliches Ende mit diesem Hobel
Und auch sonst - P2 und P3 in dieser Klasse sind in Anbetracht der Perspektive vor dem Rennen mehr als zufriedenstellend!
Insgesamt also ein tolles Ergebnis für unser Team! Es war wieder einmal eine geschlossene Teamleistung. Wochenlange Vorbereitung und Arbeit in Sachen Organisation, Painten, Setup-Bau und sonstiger Kleinigkeiten. Herauszustellen ist vor allem die Arbeit von Seb und Mario oder Mario
und Seb
, die das Event erst in dieser Form spannend gestaltet haben, in dem sie sich zahlreiche Autos des Apex-Mod in Schräubchenkunde angesehen und über viele hunderte Runden auf eine brauchbare Balance of Performance gebracht haben, damit es eine sportlich faire und optisch ausgewogene Veranstaltung werden konnte, ohne das alle McLaren und Corvette fahren. Die beiden haben einen ganz tollen Job gemacht und hierdurch sehr viel Anerkennung über die Grenzen der Rennsimulanten hinaus erfahren!
Und noch einen sehr hohen Anteil am Erfolg dieser Veranstaltung hat der Seb, in dem er einen schwierigen uns ausgeklügelten Stintplan erstellt hat. Acht von zehn Fahrern waren an jeweils zwei Lenkrädern im Einsatz, sodass ein diszipliniertes Verhalten im Auto nötig war, um die vorhergeplanten Stintzeiten einzuhalten und zu synchronisieren; ich war zu Beginn seeeeeehr skeptisch, dass das aufgeht ohne das Überschneidungen entstehen.
Die große Unbekannte waren natürlich nicht zu beeinflussende Einflüsse wie Servercrashes oder Safetycar-Phasen, die uns aber glücklicherweise erspart blieben. Jeder im Team wirkte zwischen den Stints mit daran die Zeiten zu prüfen und zu aktualisieren, aber größere Anpassungen mussten zum Glück nicht vorgenommen werden. Leider hab ich mich in dieser Sache zu sehr auf Seb verlassen, sodass dieses fiese Krümelmonster
mir mit neuneinhalb Stunden Fahrzeit richtig einen eingeschenkt hat und ich kaum Zeit für irgendwas anderes hatte. Der Körper bedankt sich heute
Damit haben wir wieder ein aufregendes Simracing-Erlebnis hinter uns gebracht und ich bereue erneut keine Minute. Klasse Jungs, ein homogenes Team und wie wir jetzt bewiesen haben auch Spitzenfahrer, die sich vor der Elite der Ligen-Fahrer nicht verstecken müssen. Und auch wenn die letzten Zehntel für ganz vorne noch fehlen, gehören auch Disziplin, Konzentration und Ausdauer dazu um auf der Langstrecke zu bestehen - und natürlich auch die funktionierende Technik und eine Portion Glück.
Spätestens im November werden wir uns erneut beweisen, wenn es dann wieder für 24 Stunden auf die Nordschleife geht. Ich bin guter Dinge, dass wir auch dazu wieder den Großteil unserer Langstreckenfahrer an Bord haben werden und werden auch dort wieder gut vorbereitet versuchen, den anderen Communities zu zeigen, dass wir keine Computerspieler sind, sondern auch ernstzunehmende Simracer.
In diesem Sinne, vielen lieben Dank an alle Beteiligten und alle Interessierten! Wir freuen uns auf mehr...