jeal schrieb:...sicher? Ich bin ja kein Maschinenbauer, hätte aber erwartet, dass ich zum Beschleunigen ein hohes Drehmoment benötige.
Das ist schon richtig, aber das entscheidende ist, was am Rad ankommt - nicht, was der Motor abgibt.
Das Motordrehmoment wird eben noch mit der Übersetzung des eingelegten Ganges multipliziert, und dieser Faktor wird kleiner, je höher der Gang.
D.h. es macht durchaus Sinn in den höheren Drehzahlbereich mit niedrigerem Motordrehmoment hineinzudrehen, da der Übersetzungsfaktor das (mehr als) kompensiert.
Übertragen auf ein Serienfahrzeug:
max. Drehmoment bei 3000 1/min
max. Leistung bei 6000 1/min
Fahren wir im 3. Gang ist die Beschleunigung tatsächlich bei 3000 1/min größer als bei 6000 1/min (auch dann, wenn man die Fahrwiderstände unberücksichtigt lässt), aber bei 3000 1/min haben wir noch die Möglichkeit einen Gang runterzuschalten und die bessere Übersetzung zu nutzen.
Nochmals anders betrachtet: P = F * v
Also bei einer bestimmten Geschwindigkeit v ist die Zugkraft F, die das Auto beschleunigt, hoch, wenn auch die (Rad-)Leistung P hoch ist.
Die Radleistung entspricht der Motorleistung abzgl. der Verluste im Triebstrang, aber das dürfte sich zwischen den Gängen nicht großartig unterscheiden. Vernachlässigen wir bei der Frage nach dem optimalen Gang also mal.
Heißt: Bei einer bestimmten Geschwindigkeit wähle ich den Gang, bei dem der Motor die höchste Leistung abgibt.
Jetzt hab ich auch meine Erklärung dafür, warum dein Mini letzte Woche auf der Geraden so schlecht ging.