Dem schließe ich mich zu 100% an. Ich sage schon seit Jahren dass die F1 nicht mehr das ist was sie sein sollte und vor mehr als zwei Jahrzehnten mal war. Was der senile Funktionär daraus gemacht oder sich hat entwickeln lassen entbehrt jeder sportlichen und Fan-Orientierung. Man pudert nur noch den Geldsäcken den Arsch, damit diese ihre ebenso nicht mit ihrer Kohle hinwissenden Buddys zu den elitären Veranstaltungen schleppen.
Was der Basis-Fan, traditionell in Europa angesiedelt, von der Veranstaltung, die sich vom Sport zum Super-Event gewandelt hat, hält, wurde komplett ausgeblendet. Dass traditionsreiche Strecken mit Historien nicht mehr berücksichtigt werden stößt den Sport-Verrückten in GB, ITA und hier in D vor den Kopf. Anscheinend hat man seitens der Entscheidungsträger nicht mitbekommen, dass der gemeine Fan nicht mit seinem Learjet zu den Rennen in der Welt hinterher reist. Und was Bernie vom deutschen Fan hält hat er ja letztes Jahr offen kundgetan, nur weil man keine horrende Summen an die deutschen Ringe schleppt um dieses schlechte Produkt zu erleben. Betreiber wollen dieses immense Risiko nicht tragen - vollkommen verständlich!
Soll´n ´se machen, mir ist es eh seit Mai 1994 wurst und ich habe es in den Folgejahren nur noch beiläufig beobachtet. Aber spätestens seit meinem Beitritt zur Bude habe ich den GT- und Langstreckensport schätzen gelernt, habe zuvor einige Jahre im Flight-Sim verbracht und mit Racing eigentlich nix mehr am Hut gehabt. Mittlerweile haben nicht wenige festgestellt, dass bodenständige Serien insbesondere auf den vertrauten Strecken sehr attraktiv sind. Wenn ich heute wieder gesehen habe, wie groß das Interesse an der Schleife war (vor Ort und für viele spürbar im Stream) geht mir das Herz auf. Klar, es ist nicht DIE Top-Technologie, aber es sind dennoch tolle Autos, klasse und menschliche Fahrer, und vor allem ist es der SPORT der im Vordergrund steht! Und wer für 15€ schon mal mehr als vier Stunden in der Startaufstellung, Boxengasse und Fahrerlager erlebt hat, der kann so hochwertigen Motorsport kaum näher erleben.
Andererseits ist der Fan selbst natürlich auch mitverantwortlich. Nicht sehr viele sind bereit alle paar Wochen mehrere Stunden dieses Erlebnis zu verfolgen; und ich meine insbesondere am TV. Man ist doch fast froh, wenn das angegebene zweistündige Zeitfenster für Formel 1 oder Fussball auch eingehalten wird; ja nicht überziehen. Vor- oder Nachberichterstattung zu Hintergründen oder Personen/Persönlichkeiten interessieren den oft oberflächlichen Zuschauer nicht. Wenn ich im Kollegenkreis sage, da ist Motorsport, weiß jeder wenn da keine Formel 1 ist. Wenn ich dann über VLN oder Langstrecke spreche hört man meist: ich setz mich doch nicht stunden- oder tagelang vor den Fernseher.
Sie wissen meiner Meinung nach nicht was sie verpassen, aber einen goldenen Weg gibt es für Veranstalter sicherlich nicht.
PS: Grüße über die Rur