Mit dem Realismus ist das eh immer so eine Sache. Wir Simracer werden abgesehen von Karts (meistens die Noob-Version mit 6,5 PS) wahrscheinlich keine anderen reinrassigen Rennwagen fahren. Gleiches trifft auf die Modder zu. Also werden die Mods so erstellt / gefahren, wie man sich das als Laie eben vorstellt. Einfach die Eckdaten des echten Fahrzeugs in rFactor zu übernehmen klappt nicht, dann müssten die notwendigen Daten vollständig vorliegen und die Simulation diese Daten perfekt / 100% realistisch verarbeiten. Aber viele Bereiche der zugrunde liegenden Physik sind einfach noch nicht ausreichend erforscht, z.B. das Verhalten der Reifen. Man kann zwar einige Messwerte erheben, aber schon die Wahl der Messmethode sorgt dabei für große Unterschiede bei den Ergebnissen. Hinzu kommen in rFactor einige Werte, die ohne Einheiten auskommen müssen. Und selbst wenn die da stehen würden, nicht jeder Modder ist auch Fahrzeugingenieur.
Und schließlich müssen die meisten Simracer ohne das Popometer auskommen (nur Forcefeedback im Lenkrad), die Sounds sind gegenüber der realen Erfahrung weit weniger differenziert, das Sichtfeld beschränkt sich auf ca. 50cm in der Diagonale usw. Das ist ungefährt so, als würde man im echten Auto mit einem
Altersanzug fahren.
Im Kern geht es darum, ein angemessen (dem persönlichen Empfinden nach ...) anspruchsvolles Fahrverhalten zu erzeugen. Dann stellt sich der Fahrspaß von alleine ein. Und wenn er mit einer bestimmten Mod nicht aufkommt, dann wird eben eine andere gefahren, die Auswahl ist ausreichend hoffentlich.
VG