Das könnte ich mir schon vorstellen. Ich hatte im 2. Rennen auch meine Sorgen, die sich aber als unbegründet rausstellten, die Reifen (ver-)hielten (sich) prima, auch wenn ich am Ende vorne links am wenigsten hatte mit 53%, aber da wurden auch ganz andere Werte im TS genannt. Und ich hatte schon meine Mühe mit Rocket mitzukommen und konnte daher auch nicht unbedingt den Schongang einlegen.
In unseren Langstreckenvorbereitungen hat sich schon des öfteren gezeigt, dass ein zu radikaler Drehwinkel im Lenkrad die Vorderreifen wegschrubbt. Die These ist: man dreht wenig am Lenkrad, erzielt damit aber große und schnelle Radeinschläge / Lenkbewegungen. Man muss dann schon sehr feinfühlig am Lenkrad drehen, um nicht direkt ins Untersteuern zu kommen, was man mit noch mehr Lenkeinschlag bekämpft, ist ja auch kein Problem, die Hände sind ja bis dahin nur wenig in Bewegung gewesen.
Beispiel Fahrrad: man bewegt seine Hände nur wenig und das Rad hat auch nur wenig Einschlag. Versuch mal, bei höherer Geschwindigkeit den Lenker stark einzuschlagen
. Klar, das Rad wirft dich ab, das Gewicht mit tiefem Schwerpunkt des Autos schiebt einfach nur über den Reifen, aber das bedeutet natürlich hohe Temperatur und hohen Verschleiß. Hohe Temperatur bedeutet in rF2 aber auch, dass der Reifen nach kurzer Zeit keine Wirkung mehr hat. Ich habe mal gelesen, dass zu heiße Reifen den Weichmacher im Gummi ausdünsten, hart werden und daher nicht mehr funktionieren. Kennt man auch irgendwie von früher in der Schule bei alten Radiergummis, die jahrelang in der Schublade gammelten. Die haben auf einem Blatt Papier auch keinen Grip mehr.
Ich weiß nicht ob es bei Dir so ist, aber wenn, wonach es sich anhört, solltest Du den Drehwinkel am Lenkrad erhöhen. Alle Autos mit Dach brauchen keinen schmalen Drehbereich wie ein Openwheeler. Im TV sieht man oft, dass Fahrer beim Lenken die Arme über Kreuz haben. Mag unbequem sein, aber es muss ja auch nichts mit Bequemlichkeit zu tun haben, man darf sich gerne auch bewegen beim Sport
.
Ich habe mein Fanatec GT3 RS auf "Off" stehen und benutze das, was rF2 in den eigenen Einstellungen für´s Auto hinterlegt hat. Ich meine bei den GT´s sind es meist 560 oder 720° oder so. Der eine oder andere ist von 270 oder 350° weggegangen und hat positive Ergebnisse damit erzielt, die bei gleichem Setup zuvor auch die Reifen verbrannt und das Ganze auf´s Fahrzeugsetup geschoben haben.
Ich hoffe, das dies auf Deinen Fall übertragbar ist, das wäre das einfachste. Ansonsten wirst Du wohl an Deiner Kurventechnik arbeiten müssen, eher bremsen, sauber durch, früh aus der Kurve. Und ein weicheres Setup ist grundsätzlich reifenschonender als ein hartes. Auch der Reifendruck macht einiges aus. Dazu gibt es einiges an Informationen im Internet oder Literatur.
Zum Rennen: mein erstes wurde in der ersten Kurve schon torpediert, als man mir in der Rechtskurve links aufs Heck fuhr und mich in die Planke beförderte. Nach einer Reparatur hatte ich bei der Aufholjagd einen eigenen Fehler mit Einschlag und habe mangels Aussicht auf Erfolg abgestellt.
Das zweite "durfte" ich dann von vorne starten, wobei Rocket neben mir einen besseren Start erwischte und P1 übernahm. Hinter uns tat sich aber bald eine komfortable Lücke auf und ich konnte mich auf ihn konzentrieren. Der Abstand betrug immer so 1-2,5 Sekunden und ich manchen Situationen dachte ich, nun müsste ich ihn ziehen lassen. Aber die eine oder andere Kurve brachte mich wieder ran und gut 5 Minuten vor Schluss ließ er mir unbeabsichtigt die Innentür auf und ich konnte durchschlüpfen und den Rest nach Hause fahren.
Ich mochte Zandvoort auch vorher schon gerne, aber hier mal zu gewinnen war schon schön