Hallo.
Ich kann hier hauptsächlich für rFactor sprechen, aber ich denke, während der Events ist es überall etwas störend, wenn daraus eine Fahrschule samt Coaching wird. Du kannst Dir dabei sicherlich die Rennlinien und Fahrtechniken der anderen Fahrer anschauen, aber für den Austausch bieten sich meiner Meinung nach eher Tage außerhalb der Events an.
Das ist aber meine persönliche Wahrnehmung! Was ich Dir aber ans Herz legen kann, ist die Internetpräsenz von "
Driver61". Wenn man einigermaßen der englischen Sprache mächtig ist, findet man dort tolle Anleitungen und Hilfestellungen, von den Basics bis hin zu wesentlichen Details. Zudem gibt es auch "Circuit Guides", anhand derer man sich gut auf eine Strecke adaptieren kann.
Zugegebenermaßen bin ich auch kein Englisch-Profi, aber Scott Mansell spricht wirklich sauber und verständlich, sodass man da gut mitkommen sollte!
Ich würde empfehlen, sich eine Strecke aus dem Guide rauszusuchen, die man im Idealfall schon gut kennt oder die leicht zu erlernen ist. Brands Hatch Indy ist nicht so lang, sodass man für den Anfang nicht zu viel Input hat. Es hört sich nicht so an, als seiest Du mit übermäßigem Talent gesegnet, sonst würdest Du nicht fragen
. Da sind wir aber schon zu zweit
. Die Konsequenz daraus ist, dass man fehlendes Talent nur durch Fleiß versuchen kann auszugleichen (bei mir reicht es dennoch nicht für´s Treppchen
). Fleiß bedeutet, Runden zu kloppen und immer und immer das Gleiche zu tun. Man sollte zu Beginn auch nicht auf die Zeiten anderer schauen, denn wenn man schnellstmöglich dahin kommen möchte, verkrampft man und fährt nicht mehr sauber, fliegt schneller/öfter ab oder ruiniert sich einfach nur die Reifen und damit die Zeiten. Versuche saubere Linien zu fahren, slow in, fast out am besten mit very slow in, dafür richtig sauber raus aus der Kurve und sich peu a peu vorantasten. Ich würde zu Beginn auch nicht wirklich was am Setup machen, wenn man sich in der Materie noch nicht zurecht findet, damit die eigenen Leistungen vergleichbar bleiben und man sieht, dass die Fortschritte an der Fahrtechnik liegen und nicht an einer Einstellung im Setup.
Ich fahre schon ziemlich lange und mittlerweile habe ich unzählige Langstreckenrennen absolviert mit entsprechendem Training. Dennoch gehört bei mir zum Training, dass ich offline eine Hilfe von rFactor2 nutze. Dort gibt es einen "transparenten Trainier", der entweder die eigene schnellste oder vorherige Runde darstellt. Man fährt also gegen seine eigene Runde und sieht das Auto im frei einstellbaren Abstand vor sich auf der Strecke. So kann man versuchen, andere Linien als zuvor auszuprobieren oder einen späteren Bremspunkt versuchen, wenn man in der Runde vorher noch Luft hatte. Ich fahre da manchmal ganze Stints hinter und versuche sauber hintendran zu bleiben und die Zeiten konstant zu halten. Es ist dabei gar nicht mein Ziel, schneller als mein Schatten zu sein und den überholen zu wollen. Wenn man ihm zu Beginn der Runde 0,5 Sekunden Vorsprung gibt und dran bleibt oder das eine oder andere Zehntel abknabbert, dann macht man alles richtig,
Ähnliche Hilfen wird es sicherlich auch in anderen Simulationen geben.
Wenn Du denkst, Du hast einen guten Fahrstil abgeschaut und entwickelt, kannst Du den nächsten Schritt machen. Im Internet gibt es zahlreiche Setup-Guides, in denen Fahrzeugeinstellungen besprochen werden und teilweise Schritt-für-Schritt-Anleitungen, wo man anfängt im Setup-Bau und welche Schritte in welcher Reihenfolge Sinn machen. Und wenn Du immer noch nicht resigniert hast und noch Motivation über ist, sich weiter verbessern zu wollen, nutzt Du Motec für die Datenanalyse Deiner Runden und Setups
.
Entscheiden musst Du, ob es ein Spiel sein soll oder eine Simulation. Für mich ist die Simulation Sport und da muss man schon einen gewissen Aufwand betreiben um stetig besser zu werden, wenn man nicht zu den hier oft zitierten "Aliens" gehört, die nach wenigen Runden und ein paar Klicks alle in Grund und Boden fahren, die obigen Aufwand betreiben
. Es macht Freude, seine Fortschritte zu sehen, aber es frustriert, wenn der ganze Aufwand nicht zu Siegchancen führt
. Aber auch im realen Rennsport gibt es die größte Gruppe, die aus Fahrern besteht, die keine Titel holen oder kaum Rennen gewinnen. Wenn man das in Kauf nimmt, ist man wohl ein richtiger Racer
Viel Glück und