Was die Rückstellkräfte Aufgrund höherer Kurvengeschwindigkeiten angeht liegst du zwar nicht komplett falsch, allerdings gibt es noch einige andere Faktoren, die einen wesentlich stärkeren Einfluss auf die Rückstellkräfte haben. Und diese Faktoren sind größtenteils im Fahrwerk zu finden.
Klar wird bei der Kurvenfahrt eine Kraft in den Reifen eingeleitet, die irgendwie am Lenkrad gegengehalten werden muss, aber das ganze läuft über ein komplexes Hebelwerk und verschiedene Abstüstungen. Faktoren wie die Lenkübersetzung, der Lenkrollradius, oder der Nachlauf haben einen wesentlich stärkeren Einfluss auf das, was am Lenkrad ankommt.
Sicher kann keines unserer Lenkräder alle Kräfte komplett korrekt wiedergeben, insbesondere wenn man sich die historischen Rennfahrzeuge anschaut, die definitv noch keine Servolenkung hatten. Aber schau dir mal an, wie die F1 Fahrer heutzutage an den Lenkrädern kurbeln. Das wäre noch vor 15 Jahren so nicht gegangen.
Natürlich muss trotz Servolenkung noch was ankommen, dass man auch spürt, was im Auto vorgeht. Bei den neuen BMW kann man das gut spüren. Wenn man auf den "Fahrerlebnismodus" Comfort geht, dann wird auch die Lenkung derart Leichgängig, dass kein Gefühl für das Fahrzeug aufkommen möchte. Auf Sport lässt sich da gleich wesentlich präziser lenken.
In sofern sollte der Fahrer soweit unterstützt werden, dass er nicht ermüdet und schnell reagieren kann, auf der anderen Seite aber auch noch genug Feedback bekommt. Und ich denke die Kraft unserer "Spielzeuglenkräder" ist da ein gutes Maß. Welche Kraft da tatsächlich anliegt kann ich mangels Erfahrung nicht bestätigen. Alles was ich bislang auf Rennstrecken bewegt habe war ohne Servolenkung.
Wer z.B. historische F1 oder Rennkart mit realistischen Lenkräften am PC fahren will muss halt doch in ein Bodnar investieren...