CocaCola schrieb:aber im grunde ist es ja so, dass man das drehmoment des motors nach hinten "bringen" muss. dies geht über wellen die über verzahnungen miteinander verbunden sind. und an verzahnungen treten ja immer verluste durch reibung etc auf.
Wie neteye schon geschrieben hat - prinzipiell richtig, aber letztlich vom Effekt her vernachlässigbar.
Ich denke, der Siegeszug der frontangetriebenen Autos hat seinen Grund eher im besseren Raumangebot. Da ist ein FWD mit quereingebautem Motor ohne Frage einem RWD mit im schlimmsten Fall längseingebauten Sechszylinder gewiss überlegen. Mag auch sein, dass das ganze etwas günstiger zu produzieren ist...
CocaCola schrieb:außerdem kennt jeder bmw/mercedes fahrer das problem durchdrehender räder auf glatter fahrbahn ^^ was beim fronttriebler sicher weniger auftritt.
Das ist eigentlich eine sehr interessante Frage.
Prinzipiell ist das von zwei Faktoren abhängig - der statischen Achslast der angetriebenen Achse und der dynamischen Achslastverschiebung, welche letztlich vom Reibungskoeffizient Reifen-Straße abhängt.
I.d.R. haben die Fronttriebler in etwa 10% mehr Gewicht auf der angetriebenen Achse, daher erstmal einen "Startvorteil". Je größer das µ, desto größer der Anteil der dynamischen Achslast (das, was neteye schon so anschaulich beschrieben hat) und das Blatt wendet sich zu Gunsten des Hinterradantriebs.
Normalerweise liegt der Punkt irgendwo bei µ=0,4-0,5, also ziemlich nasser Straße.
Darunter, z.B. bei Eis und Schnee, liegt der Vorteil beim FWD, wobei sich die Unterschiede eher in Grenzen halten.
Gute Winterreifen dürften in jedem Fall den größeren Einfluss haben - oder möglichst immer gut Schwung mit nehmen.
Um den Bogen zurück zum Thema Ringtool zu bekommen - solange du die Nordschleife nicht im Winter befahren willst, bringt der RWD normalerweise eben den angesprochenen Traktionsvorteil mit sich, der sich eben vor allem beim Starten, aber theoretisch eben auch beim Rausbeschleunigen aus engen Kurven positiv bemerkbar machen sollte.
Das ganze als Fahrer umzusetzen ist wieder eine andere Geschichte, das wiederum kann sich beim Fronttriebler als einfacher erweisen...
Edit: Ha, wusste ich's doch, dass ich das entsprechende Diagramm noch hier rumfliegen hatte. Da kann man die Zusammenhänge schön sehen - max. Beschleunigung/Steigvermögen in Abhängigkeit von µ
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