Fanatec ClubSportWheel Test.
Hallo Gemeinde,
das Embargo über das ClubSportWheel ist abgelaufen und die Tests sind beendet. Ich möchte nun meine Erfahrung mit dem Wheel mit Euch teilen.
Von mir getestete Fanatec Produkte:
- ClubSportWheel Base
- BMW M3 GT2 Rim
- Formular Rim
- ClubSportPedals V2
- Shifter Set Adapter
Das Auspacken und mein erster Eindruck:
Als der UPS-Mann mit 4 Paketen kam, war meine Freude natürlich riesen groß. Ich machte mich gleich ans auspacken und an eine erste Begutachtung der Produkte.
Der Karton der Base war der erste den ich öffnete, was ich sehr nett fand, ist das sich mit jedem wegklappen der einzelnen Deckeln ein neues Wort zum Vorschein kommt und dadurch der Satz „ The beginning of a Legend“ entsteht. Ein schönes Detail. Auch war die Base in einem schwarzen Sack verpackt, was einen sehr hochwertigen Eindruck hinterlässt. Der erste Eindruck der Base selbst, wow ist die schwer. Verarbeitungsqualität macht einen sehr guten Eindruck und die Kühlung sieht sehr Leistungsfähig aus. Alles macht einen sehr stabilen Eindruck und so gut wie alles ist aus Metall gefertigt. Ein faszinierendes Detail der Base ist, das man durch ein Sichtfenster auf der Oberseite des Gehäuses ins Innere blicken kann und der Mechanik des Lenkrads beim „Arbeiten“ zu sehen kann.
Als nächstes war das BMW M3 GT2 Rim dran. Nach öffnen des Kartons und beim heraus nehmen des Lenkrads, das wieder in einem schwarzen Sack verpackt ist, fällt sofort der Schnellverschluss ins Auge. Mein erster Gedanke, cool, das ist also ein original M3 GT2 Lenkrad mit einem „echten“ Schnellverschluss. Das hat schon was. War echt gespannt wie sich das im Alltag verhält. Auch hier macht die Verarbeitungsqualität einen sehr guten Eindruck. Der Lenkkranz ist mit Alcantara Leder bezogen. Die Anzahl der farbigen Knöpfe beträgt 11 und zwei Joysticks (einer davon zum drehen) sind auch vorhanden. Die Schaltwippen sind gut erreichbar und verstellbar. (Weg und Entfernung zum Lenkrad) Desweitern gibt es ein Display und eine LED Anzeige.
Beim Auspacken des Formular Rim, auch hier findet sich mit jedem weiteren öffnen der Verpackung ein Wort, was zu dem Satz „Fireworks, Champagne, Grid Girls … not included“ führt. Ich find so was ein sehr schönes Detail, den man sieht das selbst der Verpackung eine Menge Aufmerksamkeit geschenkt wird. Desweiteren ist das Lenkrad wieder in einem schwarzen Sack verpackt, ebenso fällt sofort wieder der Schnellverschluss ins Auge. Der Gedanke beim Racen jetzt mit den passenden Wheels zu fahren gefiel mir auf Anhieb. Die GT´s mit dem BMW Rim und die Open-Wheeler mit dem Formular Rim. Die Anzahl der Knöpfe (11) und die beiden Joysticks (einer davon zum drehen) sind gleich wie beim BMW Rim. Die Schaltwippen sind kleiner als beim BMW Rim und auch wieder einstellbar. (Weg und Entfernung zum Lenkrad) Das Lenkrad ist zum Teil mit Alcantara bezogen und zum Teil mit einem sehr griffigen Kunststoff. Genauso ist wieder ein Display und eine LED Anzeige vorhanden. Auch hier macht die Verarbeitungsqualität einen sehr guten Eindruck. Alle Spaltmasse sind gleich und es hinterlässt einen sehr hochwertigen Eindruck.
Jetzt kamen die ClubSportPedale V2 dran, die auch wieder in einem Edlen schwarzen Sack gehüllt sind. Als erstes fällt die neue Farbgestaltung auf die nun schwarz und hochglanz silber ist. Als nächstes die neuen Mechanismen für Bremse und Kupplung. Am Bremspedal ist nun zusätzlich ein Öldruckdämpfer angebracht der für zusätzliche Dämpfung und ein noch realistischeres Gefühl sorgen soll. Bei der Kupplung kommt ein sogenannter Degressiver Kupplungsmechanismus zum tragen, auch dieser soll für ein „echteres“ Gefühl sorgen. Das Pedal simuliert nun einen Druckpunkt. Was mir aber am besten an den neuen Pedalen gefällt, ist die Tatsache das die Lager der einzelnen Pedale nun nicht mehr aus Kunststoff sind sondern aus Metall. Das erhöht die Lebensdauer der Lager beachtlich. Somit ist auch bei den Pedalen ein durchweg sehr hochwertiger Eindruck vorhanden.
Zum Shifter Set Adapter gibt es nicht viel zu sagen. Er besteht aus einem Gussteil, das an meinem Rennsitz verschraubt wird und aus zwei kurzen Stahlstangen. Beides ist in schwarz gehalten und passt somit zum Gesamtbild aller Produkte.
Die Montage an meinem Rennsitz:
Als alles ausgepackt und begutachtet war von mir stand also nun die Montage der einzelnen Komponenten an. Ich hatte ja im Vorfeld befürchtet das ich für die ClubSportWheel-Base neue Löcher in meinen Rennsitz bohren muss, aber zu meiner Freude, hat die Base die gleichen Bohrungen wie mein Porsche 911 GT2 Wheel. Solange man die Base mit dem mitgelieferten Gestell montiert. (die das Wheel leicht anwinkelt) Ohne sind die Bohrungen schon anders. Somit stand dem Festschrauben nichts im Weg. Was ich ein bisschen Unglücklich gelöst finde ist die Tatsache das die Anschlüsse hinten auf der Unterseite sind und im verschraubten Zustand ein wechseln der Kabel fast nicht mehr möglich ist. Ist aber auch kein großes Problem, denn wenn es einmal richtig montiert ist muss man da ja nichts mehr wechseln. Was man auch erwähnen sollte ist das die Base nur verschraubt werden kann also keine Tischklemme oder Ähnliches vorhanden ist. Jetzt kam der Shifter Adapter dran. Dafür hab ich eine kleine Holzplatte angefertigt und den Adapter daran verschraubt. Die Halterung wurde nun von unten an meinem Rennsitz verschraubt so das man von oben nur den Adapter sieht. Beide Stangen eingesteckt und festgeschraubt. Nun den H-Shifter aufgeschoben. Fertig. Erster Eindruck, viel Stabiler als vorher direkt am Wheel befestigt. Jetzt hab ich zum ersten mal den Wechselmechanismus ausprobiert. Das Aufstecken ist kein Problem, geht sehr einfach. Zum Abnehmen muss man doch etwas Kraft aufwenden, aber wenn man den Handgriff mal raus hat geht auch das sehr einfach. Der Mechanismus hält Bombenfest, alles richtig stabil und massiv. Man kann die Wheels auch während dem Spielen wechseln, das ist kein Problem. Bei den ClubSportPedalen muss man sich noch für eins der beiden Mitgelieferten Öle entscheiden. Man muss den Öldruckdämpfer selbst befüllen, was sehr einfach von der Hand geht. Ich habe mich zuerst für das „schwächere“ Öl, also das mit der geringeren Viskosität entschieden. Mittlerweile ist dieses aber durch das mit der höheren Viskosität ersetz, das gefällt mir einfach besser, man hat mehr Gegendruck und die Bremse ist dadurch für mich besser zu dosieren. Das wechseln der Flüssigkeiten ist nicht schwer, allerdings macht es ziemlich Unordnung und man sollte genügend Zeitungen unterlegen um einer Sauerei entgegen zu wirken. Alles in allem also eine sehr einfache Montage der Komponenten.
Die Inbetriebnahme und der Alltagsbetrieb:
So, nachdem alles Aufgebaut war, konnte also einer ersten Ausfahrt nichts mehr im Wege stehen. Doch zuerst musste ich noch die Software der Base aktualisieren. Dies geht sehr einfach von der Hand und ist in ein paar Minuten erledigt. Jetzt stand noch die Treiber Installation an, die genauso schnell erledigt ist. Ein System-Neustart und los kann es gehen. Also das BMW-Wheel aufgesteckt und rFactor gestartet, die Tasten zugeordnet, den H-Shifter kalibriert (geht genauso wie bei den anderen Fanatec Lenkrädern) und erst mal mit den Standardeinstellungen losgelegt. Mein erster Eindruck vom Auspacken des Lenkrads bestätigt sich. Alles ist sehr stabil, da rüttelt und wackelt nichts. Die ersten Meter sind sehr ungewohnt, fühlten sich schon anders an als bei meinem 911 GT2. Das Lenkrad bringt viel mehr Kraft auf. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase hat man sich dran gewöhnt und man möchte es nicht mehr missen. Da kann man wirklich kräftig reinfassen und man muss keine Angst haben das etwas kaputt geht. Nach ein paar Runden war mein erster Gedanke, hier muss ich noch eine Menge einstellen und bearbeiten in der Controller.ini und in den FFB-Einstellungen. Damals bei meinem 911 GT2 hat das auch gedauert bis ich die richtigen Einstellungen gefunden habe, und ich änderte bis heute ab und zu mal etwas daran. Das macht ja auch Spaß immer wieder mal etwas auszuprobieren. Trotzdem war ich begeistert. Nun probierte ich rFactor2 aus. Meine Lieblingsstrecke mit meinem Lieblingsauto (Spa/HistoricF2) und ich muss sagen das Grinsen ging mir nicht mehr aus dem Gesicht. Ohne etwas an den Einstellungen in rF2 zu ändern, alles perfekt, man spürt jede Unebenheit und das Ausbrechen des Autos sofort und es macht einen Heiden Spaß damit zu fahren. In rFactor2 kann das Lenkrad gut zeigen was es kann. Nun widmete ich mich dem Tuning-Menü des Lenkrads.
Als Einstellungen gibt es:
-Sensitivity / Einstellbereich von 90° bis 900°
-Force Feedback / Einstellbereich Off bis 100%
-Shock Vibration / Einstellbereich Off bis 100%
-ABS /Einstellbereich Off bis 100
-Linearity Setting / Off bis 100
-Deadzone / Einstellbereich Off bis 100
-Drift Mode / Einstellbereich -3 bis +3
-Forces / Einstellbereich Off bis 400
-Spring Setting / Einstellbereich Off bis 400
-Damper Setting / Einstellbereich Off bis 400
Die Reihenfolge ist wie am Wheel. Alle Einstellungen bis auf die „Forces“ waren mir bekannt von meinen vorherigen Fanatec Wheels. Mit diesem Parameter kann man nochmal expliziert die FFB-Effekte verstärken. (Bei Projekt Cars ist das eine echt nützliche Einstellung wenn einem das originale FFB zu schwach ist) All diese Einstellungen kann man auch während dem Spielen verstellen und man findet recht schnell die Einstellungen die einem am besten passen. Die Force Feedback Einstellungen sind in den einzelnen Spielen natürlich sehr komplex, bei manchen Spielen kann/soll/muß man daran etwas verändern, bei manchen nicht. Natürlich hängt das auch von seinen persönlichen Vorstellungen ab. Das muss jeder für sich selbst entscheiden und/oder durch ausprobieren herausfinden. Man bekommt auf alle Fälle mit den richtigen Einstellungen ein hervorragendes Force Feedback und es macht richtig Spaß mit dem Wheel zu fahren. Ich kann es mit dem Fanatec Turbo S und dem 911 GT2 die ich mein eigen nennen kann vergleichen und es ist ein Wahnsinns unterschied. Kein Vergleich zu diesen Wheels. Der durchweg Hochwertige Eindruck wird wirklich in allen Belangen bestätigt. Was noch besondere Erwähnung verdient hat, ist die außerordentliche Kühlleistung der Base. Selbst nach Stundenlangem spielen bleibt alles kühl, sehr lobenswert und bestimmt auch der Lebensdauer dienlich. Zu den Pedalen, diese sind vielfältig Einstellbar und somit für fast jede Fußgrösse anpassbar. Mit ein paar kurzen Handgriffen hab ich die Pedale für mich Eingestellt. Da ich ja schon die ClubSportPedale V1 hatte, hab ich das Setup einfach übernommen. Die Pedale sind durchwegs aus Aluminium gefertigt und sehr stabil. Die Technik des Bremspedals mit dem Öldruckdämpfer find ich sehr gut gelungen. Das Pedal lässt sich richtig gut dosieren und der erhöhte Gegendruck ist perfekt. Ich schaffe es damit ein paar Meter später zu bremsen, ein echter Vorteil. Ich bin überhaupt mit dieser Lenkrad-Pedal-Kombi etwas schneller unterwegs, da die Rückmeldung einfach sehr präzise ist. Wie ich oben schon erwähnt habe sind die Lager nun aus Metall, auch das eine tolle Verbesserung. Damit ist in meinen Augen der einzige Schwachpunkt der Pedale behoben worden. Das Kupplungspedal mit seinem degressiven Mechanismus ist erst mal sehr Gewöhnungs bedürftig. Da ist schon ein richtiger Unterschied zum Vorgänger Modell zu spüren. Ich muss zugeben dass ich ein paar Tage gebraucht habe mich daran zu gewöhnen. Ich hab auch in rFactor die Sensitivität der Achse für die Kupplung etwas angepasst. Mittlerweile komme ich richtig gut zurecht damit. Auch hier ist wieder der durchweg hochwertige Eindruck bestätigt und die Weiterentwicklung der Pedale bieten einen richtigen Mehrwert.
Zum Shifter Set Adapter gibt es noch zu sagen das dieser wirklich sehr stabil ist. Die Befestigung am Lenkrad war ja doch immer etwas wackelig. Dies ist mit diesem Adapter nicht mehr der Fall. Der H-Shifter sitzt bombenfest. Ich kann jedem der den Adapter an seinem Rennsitz befestigen kann nur dazu raten diesen zu verwenden.
Noch ein Wort zu den Eigenheiten der einzelnen Wheels. Das BMW M3 GT2 Rim ist ein sehr schönes Lenkrad. Der Durchmesser ist etwas grösser als bei den Vorgänger Wheels. Ein Nachteil für sehr kleine Hände ist der Abstand zu den einzelnen Knöpfen. Ich muss immer die Hand etwas vom Lenkrad wegnehmen um an die einzelnen Knöpfe zu kommen. Dafür ist die Anzahl dieser für mich nun endlich ausreichend. Ich kann alles was ich brauche belegen. Der Joystick mit Drehmechanismus ist eine der besten Neuerungen. Diesen mit der Boxenmenüauswahl belegt, hat man alles was für einen Boxenstopp wichtig ist mit einem Joystick in der Hand. Wirklich praktisch. Bei den Schaltwippen kann man den Abstand zum Lenkrad verstellen und auch der Schaltweg kann etwas kürzer durch eine Schraube auf der Rückseite gestellt werden.
Beim Formular Rim hat man das Problem des erreichen der Knöpfe nicht. Dieses Lenkrad ist sehr kompakt in der Bauweise. Auch hier ist die Anzahl der Knöpfe für mich ausreichend (ist ja auch mit dem BMW Wheel identisch) Die gebürstete Oberfläche steht dem Lenkrad richtig gut. Die Schaltwippen sind kleiner ausgeführt, aber wieder in Abstand und Weg verstellbar und gut erreichbar. Der Wechselmechanismus ist schon was Feines. Funktioniert super und ein Hauch von echtem Motorsport haftet ihm auch an. Somit kann sich jeder sein Lieblings Wheel zulegen oder eben beide und passend zu den Fahrzeugen sein Lenkrad auswählen. Beim Formular Rim muss man fast etwas die FFB-Stärke zurück stellen. Da dieses ja kleiner ist als das BMW Wheel braucht man mehr Kraft beim Lenken. Dank des Tuning-Menüs ist dies aber mit ein paar Tastendrücke erledigt.
Mein Fazit:
Alles in allem ein hervorragendes und sehr gelungenes Lenkrad ohne große Macken. Technisch wie Optisch. Das ForceFeedback ist perfekt und sehr kraftvoll und kann einen enormen Gegendruck aufbauen. Die Rückmeldung ist super und sehr präzise und man kann sehr fein darauf reagieren. Jetzt waren ja die Vorgänger Lenkräder schon sehr gut und ich dachte das wird schwer das zu toppen, doch dies gelingt diesem Lenkrad in allen Bereichen. Was das Beste ist, die Kühlung sorgt zu jeder Zeit für die richtige Temperatur. Lange Rennen sind damit kein Problem. Die ClubSportPedale bieten durch die Weiterentwicklung einen echten Mehrwert und sind noch besser geworden als ihre Vorgänger. Die neuen Mechanismen für Kupplung und Bremse überzeugen in jeder Hinsicht und man kommt der Realität immer näher. Der größte Nachteil ist der Preis des Ganzen. Die gebotene Technik und die Verarbeitung sind sehr hochwertig und das bekommt man halt nicht für weniger Geld. Aus meiner Sicht ist es jeden Cent Wert und ist uneingeschränkt zu empfehlen.
Pure Renntechnik fürs Wohnzimmer!
Falls jemand Fragen zu diesem Test hat, stehe ich gerne zur Verfügung diese zu Beantworten.
VG
chappi666